Anno Online - Beta-Review - öffentlicher „Stresstest“ gestartet

20. Februar 2013

Seit gestern kann das Free-to-P(l)ay Browserspiel Anno-Online von jedem interessierten Anno-Fan ausprobiert und auf Herz und Nieren getestet werden.

Update 26.02.2013

Seit heute befindet sich Anno Online in einer öffentlichen Beta-Phase und kann von jedem Interessierten gespielt und getestet werden.


Wir konnten Anno Online bereits während der geschlossenen Beta-Phase ausprobieren. Anfangs macht das Spiel keinen schlechten Eindruck - die typische Anno-Atmosphäre ist - bis auf die sich ständig wiederholende Musik - gut eingefangen worden. Ebenso gewohnt gehen die ersten paar Schritte vor sich - einen oder zwei Holzfäller errichten, eine Fischerhütte und dann ein paar Wohnhäuser.

Bis hier hin spielt sich das ganze wie ein ganz normales Anno, schnell wird aber klar: Sobald erst einmal die Resourcen, die man anfangs besitzt, zur Neige gehen, wird alles unheimlich zähm.

Die Holzfäller brauchen für eine einzelne Tonne Holz bereits mehrere Minuten (und damit sind sie noch eine der schnellsten Betriebe), was jeden weiteren Aufbau zur Geduldsprobe werden lässt. Das einzig sinnvolle an dieser Stelle ist, das Spiel für ein paar Stunden zu unterbrechen und zu warten, bis die Lager sich wieder gefüllt haben.

Genau dieser Faktor sorgt dafür, dass von der anfänglich in Ansätzen vorhandenen Atmosphäre schon nach der ersten halben Spielstunde nur noch wenig vorhanden ist. Man kann seiner Siedlung nicht mehr beim Wachsen und Gedeihen zusehen sondern muss quasi ständig auf irgendetwas warten. Dazu kommt außerdem, dass der Platz auf der Startinsel äußerst begrenzt ist und anfangs nur ein sehr kleiner Teil aufgedeckt ist.

Statt wie gehabt durch den Bau von Markthäusern den bebaubaren Platz zu erweitern, muss man in Anno-Online nämlich die Insel stückweise „erforschen“.
Dabei kann man, sobald man eine bestimmte Stufe erreicht hat, einzelne Gebiete unter Einsatz unterschiedlicher Resourcen und vor allem - man kann es sich fast denken - sehr viel Zeit erkunden lassen (man klickt dafür dann einfach auf das Gebiet und wählt „Erforschen“ aus). Spätestens an dieser Stelle ist eigentlich jeder von uns so lieb gewonnene Anno-Charme vollständig verflogen.

Später wird es auch nicht besser, im Gegenteil: Will man erst einmal weitere Inseln zusätzlich zur Startinsel erkunden, fängt der Spaß erst so richtig an. Ein einzelnes Schiff zu bauen dauert mehrere Stunden, was man aber mittlerweile ja schon gewohnt sein dürfte. Da man das Schiff nicht selbst steuern kann, wird beim ersten „Erkunden“ immer eine kleine Insel entdeckt, auf der man Hanf anbauen kann.
Es gibt hier also keine Wahlmöglichkeit, wie man seine Siedlung weiterentwickeln möchte, sondern ist auf die Vorgabe der Entwickler festgelegt.


An dieser wurde das Spiel all zu langweilig und konnte kaum mehr motivieren, unterm Strich bleibt eine sehr ernüchternde Erfahrung. Das Spiel ist von vorn bis hinten darauf ausgelegt, dass man sich Rubine - eine zusätzliche In-Game-Währung - für echtes Geld kauft. Damit verhindert man zwar die lästigen Wartezeiten, allerdings kommt auch so keinerlei Spaß auf (während der Beta gab es mehrere Resets des Spielstandes und als Entschädigung bekam man einmal 10.000 Rubine geschenkt, kaufen konnte man zu diesem Zeitpunkt noch keine). Vielmehr geht damit auch das letzte bisschen Anno-Atmosphäre verloren.


Eure Meinung ist gefragt: Was haltet ihr von Anno-Online, decken sich eure Erfahrungen mit unseren, oder seid ihr völlig anderer Meinung? Wir freuen uns auf eine interessante Diskussion in unserem Forum.


geschrieben von dc2